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Wie wichtig die Muttersprache ist

2010. január 02. 16:21 - Kindergarten

 

Elisabeth Jankowski
 
Sprache des Herzens – Herz der Sprache
 
 
"Wenn das Neugeborene seinen noch verschwommenen Blick auf die unverständlichen Dinge unserer Welt richtet, dann begegnen ihm die Augen seiner Mutter, die ihr Kind „anhimmeln“ und seinen oder ihren Blick auf etwas richten, das wundervoll ist, wie aus dem Nichts heraustritt und alles verzaubert. Diese Bezauberung der Welt durch die Mutter geschieht durch Sprache, ist aber nicht Sprache selbst, sondern die Initiation des Menschenkindes in eine für das Kleine noch unwegsame Welt. Erst durch die Bezauberung verwandelt sich das Gegenständliche vor der Mutter selbst und gleitet in eine transzendentale Substanz über, die sie auch für sich selbst bisher nicht in dieser Weise erkannt hatte. Die Welt kehrt zu ihrem Ursprung zurück und die Mutter ergreift ein großes Staunen. Ein Staunen, das sich auf das Kleine überträgt und das alles, was sie beide umgibt in einem alltäglichen Schöpfungsprozess neu entstehen lässt, wobei alle Dinge ihre Existenz nur darin begründen, dass sie für das Kleine da sind, sonst hätten sie selbst kein eigenes Dasein: Die Katze, damit das Kleine sie streicheln kann, der Hund, damit er ihm Pfötchen geben kann, die Blume, damit das Kleine den wunderbaren Duft riechen und glücklich dabei niesen kann. Alles bezieht sich auf das Kind, weil die Mutter es zu ihr oder zu ihm in Beziehung setzt. Während das Kind im Mutterleib zu ihr in Beziehung stand und ein Teil von ihr war, verkehrt sich nun alles nach außen. Die Außenwelt wird von nun an zu dem Kind in Beziehung gesetzt. Die Mutter erschafft wie durch eine unsichtbare Hand die Vernetzung der Welt, und zwar mit dem Kind im Mittelpunkt. Diese Vernetzung aber geschieht durch Sprache, die Sprache der Mutter, die nie nur Sprache ist: Sie ist Anrühren, Einbinden, Leiten, Küssen und Herzen."
(...)
"Beziehungen sind zwar ohne Sprache nicht denkbar, beruhen aber nicht nur auf Sprache. Ganz im Gegenteil: Da wo Beziehung nur Sprache ist und alle anderen Daseinsformen ausschließt, fehlt ihr die Körperlichkeit und damit die Wirkung nach Innen und nach Außen, der Bezug zum Unbewussten. In der Sprachphilosophie der Dogon aus Zentralafrika spricht man von Worten, die „Öl“ haben oder eben nicht. Dabei ist mit „Öl“ die Verankerung in der Erfahrung gemeint, d.h. in der emotionalen Erfahrung des Sprechenden selbst und in der Erfahrung desselben mit der Welt.
Die Muttersprache definiert sich aber genau durch diese Erfahrung. Sie ist ohne eine Beziehung zu anderen nicht möglich und auch nicht ohne eine Verankerung in der eigenen Psyche. Sie braucht einen konkreten Ort der Beziehung, eine bestimmte individual-historische Zeit und erlangt ihre Bedeutung nur aus diesem Bezugsrahmen."
(...)
"Die Sprache der Mutter ist nicht nur Sprache, sondern unserer ganzer Daseinsgrund. Die Muttersprache erlernen wir in den im Dunkel liegenden Bereichen unserer Existenz. Niemand wird sich daran erinnern, wie er oder sie sprechen gelernt hat, die ersten Worte gestammelt. Diese Sprache erwerben wir ohne unser Zutun, ohne unseren Willen, ohne Freiheit, ohne Bewusstsein, ohne Regeln und Grammatik und vor allem ohne Übersetzung. Deshalb aber ist sie in Bewusstseinssphären beheimatet, die uns unzugänglich sind und desto mehr den ganzen Körper erfüllen und in die Nacht unserer Träume eindringen, besonders aber in das Schöpferische all unseren Tuns. Die Muttersprache ist nicht nur Wort, sie ist Fühlen, ist Bewegung, der Rhythmus unseres Atems, der Gesichtsausdruck, der Ton unserer Stimme, die Qualität unseres Lachens, die Richtung unseres Blicks, der Händedruck bei der Begrüßung. Die Muttersprache erwerben wir durch das, was wir „Embodiment“ nennen, wenn nämlich das Denken aus der Bewegung des Körpers entsteht und das „Ich“ noch nicht existiert. In dem Augenblick entsteht eine Kategorie der unbewussten Erfahrung. Der Bereich der Erfahrung, der durch nichts als die Mutter und die Muttersprache, nicht aber durch eine andere Sprache vermittelt ist, liegt im Unbewussten."
(...)
"Die Muttersprache ist unsere beste Sprache, die vollständigste Art sich auszudrücken, die wir besitzen und die Erziehung unserer eigenen Kinder in einer anderen Sprache wird nie so dicht und vollständig und sinnübertragend sein können. Ganz im Gegenteil haben die Migrantenfamilien oft kein Bewusstsein von der miserablen Sprachkompetenz, die sie ihren Kindern zuliebe in der neuen Sprache praktizieren und dass sie eine wunderbare Sprache den Kindern verheimlichen, in der sie aufgewachsen sind und die Welt erfahren haben, die für sie Träger aller Gefühle und Vorstellungen ist."
(...)
"Die meisten Mütter allerdings lieben ihre Muttersprache und wissen, dass sie auf etwas Wesentliches in ihrem Leben verzichten, wenn sie ihre Sprache nicht an ihre Kinder weitergeben, aber aus Liebe zu ihnen ertragen sie dieses Verstummen der eigenen Stimme. Sie wollen, dass ihre Kinder in der neuen Umgebung keine Schwierigkeiten bekommen und wissen oft nicht, dass sie sie ihnen gerade dadurch erst schaffen.
Denn ohne die Muttersprache ist das Gehirn wie ein Auto ohne Motor oder wie ein Computer ohne Arbeitsprogramm. Um eine Software zu gebrauchen, muss ich erst ein Arbeitsprogramm laden und unsere Muttersprache ist dieses Arbeitsprogramm."
(...)
"Eine Untersuchun hat festgestellt, dass die zweisprachigen Kinder glücklicher als die einsprachigen sind, weil sie sehr viele Ressourcen haben. Außerdem sind sie, wie man glaubt, auch aufgeweckter. Ihre Intelligenz wird durch die chinesischen Emigrantenkinder in den USA bewiesen, die es schon schaffen, in der zweiten Generation an der Universität zu studieren. Der gründliche Erwerb der Muttersprache ist die Grundlage für den leichten Erwerb einer zweiten Sprache oder einer dritten."
(...)
"Ein großer Teil des unbewussten Lernens besteht in dem Übernehmen von Verhaltensmustern unserer Mutter und dann auch der ganzen Familie und der weiteren Umgebung. Wie schon gesagt, nimmt das bewusste Lernen nur einen sehr kleinen Teil bei unserer Entwicklung ein. Ganz im Gegenteil: Das unbewusst Gelernte ist weiter handlungsbestimmend, auch wenn wir kognitiv ganz anderer Überzeugung sind und viele Bücher gelesen oder viele Kurse besucht haben, um unser Handeln zu verändern. Eine Mutter, die z.B. die Zweitsprache gerne und ganz gut gelernt hat, wird sicherlich mehr bei ihrem Kind erreichen als eine Mutter, die selbst kein Interesse zeigt, das Kind aber verbal auffordert, die Sprache gut zu lernen. Das gilt natürlich auch für andere, nicht multikulturelle Kontexte. In den Schulen z.B. haben es Kinder sehr schwer, die aus sehr Konsum orientierten Familien kommen, aber aufs humanistische Gymnasium geschickt werden. Dort wo die Mutter ihr Kind nicht motiviert, steht das Kind in diesem Konflikt zwischen erlebten Interessen und aufgesetzen Thematiken. Um also ein sehr effizientes Lernen der Zweitsprache zu erreichen, müssten wir mehr Mütterarbeit machen. Dort wo Mütter auch Sprachkurse besuchen, geben sie ihren Kindern ein Beispiel und motivieren sie dadurch ganz unbewusst. Die Suzuki-Methode geht beim Musik-Unterricht von dieser Annahme aus. Die Mutter geht z.B. mit dem Kind zum Geigenunterricht und fängt an, selbst das Instrument zu lernen. Das kleine Kind will daraufhin auch Geige spielen. Die Nachahmung der Mutter muss natürlich nicht immer so konkret vor sich gehen. Es genügt schon eine Aufwertung und Bewunderung der Sache und ein allgemeines Interesse daran, um beim Kind eine positive Aura dafür zu schaffen." 
 
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